
Plötzky hatte eine Windmühle. Sie stand am östlichen Ortsende auf dem Mühlberg (Klosterberg), oberhalb des ehemaligen Klostergeländes. Heute ist sie links von der vorbeilaufenden Kreisstraße K 1291 von Plötzky nach Pretzien zu verorten. Dass dort eine Mühle stand, kann man immer noch unschwer erkennen, wenn man den Mühlberg ersteigt. Oben findet man, wenngleich inzwischen stark zugewachsen, drei aus Ziegelsteinen gemauerte Fundamente, auf denen wohl seinerzeit der Bock dieser Bockwindmühle gestanden hat. Ebenfalls in Ansätzen erkennbar ist die Auffahrt zum Mühlberg. Hier ist der Bewuchs immer noch schwächer als im umgebenden Gelände, sei es, weil der Boden durch lange Nutzung verfestigt wurde, sei es, weil der Weg auch befestigt war und die Pflasterung unter der Vegetationsdecke verborgen liegt.
Das Mühlenplateau selber ist heute in Privatbesitz (Plötzky Flur 2 Flurstück 69); bei Anfragen in der Stadtverwaltung wird der Name des Besitzers aber aus Datenschutzgründen nicht genannt.
Leider wissen wir nicht, wann die Plötzkyer Windmühle errichtet oder erneuert wurde, auch nicht, wann ihr Betrieb eingestellt wurden und die Mühle selber umstürzte oder sogar gezielt demontiert wurde. Anders als im Falle der Schiffmühle gibt es zur Windmühle keine Dokumente in den Archiven (zumindest konnten bislang keine entsprechenden Dokumente gefunden werden).
Abb.: Blick auf Plötzky – ganz rechts die Windmühle, um 1800 (Foto: Archiv der Heimatstube Plötzky)
Um 1800 scheint es die Mühle noch gegeben zu haben; dazu finden sich im Archiv der Plötzkyer Heimatstube Hinweise. Es gibt auch eine Aussage, dass diese Bockwindmühle noch in der Mitte des 19. Jahrhundert gestanden habe. Aber auch hierzu gibt es keine Belege. In seiner Plötzkyer Chronik schreibt Wilfried Kiske sogar: „Eine Bockwindmühle stand 1912 auf dem Klosterberg.“1 Aber auch hier wird keine Quelle benannt.
In einem Artikel des Generalanzeigers vom 10. März 2004 wird erwähnt, dass der letzte Schiffmüller Liebe nach Stilllegung der Schiffmühle zum Ende des 18. Jh. die Windmühle übernommen habe.
Maria Meussling notiert auf einer Handskizze aus den 1970er Jahren, dass es in Plötzky möglicherweise noch eine zweite Windmühle gegeben haben könnte. Ihr Standort könnte in der Nähe der Lage der Plötzkyer Schiffmühle an der Alten Elbe gelegen haben. Leider ist auch das nicht belegt und Frau Meussling bezieht sich bei ihrem Hinweis auf Aussagen, die ältere Einwohner der Ortschaft ihr gegenüber getätigt haben.2